Sylvester in anderen Ländern

Das neue Jahr ist in wenigen Tagen bei uns und wird auf der ganzen Welt auf verschiedene Weise begrüßt. Interessante und kuriose Bräuche gibt es bei unseren Nachbarn, eine kleine Auswahl wie folgt:

Silvester in Italien

Hier ist rote Unterwäsche in der Neujahrsnacht ein absolutes Muss. Wer glücklich und erfolgreich sein möchte, sollte mit roter Wäsche ins neue Jahr «rutschen». Egal ob Spitzenhöschen oder Boxershorts – Hauptsache rot. Zu essen gibt es traditionell Schweinshaxe mit Linsen, was angeblich Glück in den Finanzen bringen soll.

Silvester in Frankreich

Wer den Jahreswechsel in Frankreich verbringt, darf keine ausgelassenen Feiern oder buntes Feuerwerk erwarten. In den meisten Orten des Landes geht es in der Silvesternacht relativ ruhig zu. Viele Franzosen treffen sich lediglich mit Freunden und Verwandten zum Abendessen. Statt mit Böllern und Raketen wird das neue Jahr gewöhnlich kulinarisch mit Champagner oder Austern begrüßt. In Städten wie Paris ist die Böllerei sogar ganz untersagt. Die größte Silvesterparty steigt in der Regel auf den Champs-Elysées in Paris. Dort feiern um Mitternacht Hunderttausende und wünschen sich «Bonne année».

Silvester in Spanien

Hier gehören unbedingt Weintrauben zur Neujahrsnacht, die Glück bringen sollen. Um Mitternacht schieben sich viele Spanier bei jedem Glockenschlag eine Traube in den Mund. Wer sich verzählt, dem steht im neuen Jahr Unheil bevor. Supermärkte bieten für die Silvesternacht sogar Konservendosen mit zwölf Trauben an. In den Kneipenvierteln der Städte verkaufen fliegende Händler kurz vor zwölf Plastiktütchen mit zwölf Weintrauben – dann oft zu Wucherpreisen.

Portugal

In Portugal hält man um Mitternacht eine Münze in der Hand, welche finanzielle Sicherheit und Glück bringen soll. Krach gemacht wird mit Pfannen und Töpfen, die aufeinander geschlagen werden, um böse Geister zu vertreiben. Neujahr wird dann gebadet und neue Kleidung getragen, es soll Geldsegen und Glück bringen.

Silvester in Großbritannien

Hier zündet an Silvester kaum jemand ein Feuerwerk. Organisierte Feuerwerke gibt es zu Silvester jedoch auch in Großbritannien. Das wohl größte steigt am Londoner Riesenrad «London Eye». Dort versammeln sich Jahr für Jahr hundertausende Menschen, um das pompöse Lichterspiel zu bestaunen. Das Spektakel wird auch live im Fernsehen übertragen.

Silvester in Griechenland

Zum Neujahrsfest wird hier gezockt bei Karten- oder Würfelspielen zu Hause oder im Kasino. Das große Neujahrszocken beginnt bereits am Abend des 31. Dezember und dauert oft bis zum Sonnenaufgang am 1. Januar. Landesweit wird legal oder illegal ein dreistelliger Millionenbetrag verspielt. Wer gewinnt, soll das ganze Jahr über Glück haben. Wer nicht gewinnt, kann wenigstens auf Glück in der Liebe hoffen.

Tschechien

Zu Silvester wird dort ein Apfel aufgeschnitten (halbiert) und anhand der Kerne die Zukunft gelesen. Sind dabei im Apfel die Kerne sternförmig angeordnet, dann heißt es Glück fürs neue Jahr. Wenn die Kerne ein Kreuz bilden, droht Pech! Gegessen werden in Tschechien zu Silvester meist Linsen, um den Wohlstand herbeizulocken.


USA

Grundsätzlich feiern die Amerikaner Silvester ganz ähnlich wie die Europäer mit viel Party und ein Feuerwerk. Hinzu kommen am letzten Tag des Jahres verschiedene Bräuche, wie zum Beispiel der Verzehr von Linsen oder einer Linsensuppe. Diese Tradition soll Glück bringen und viel Geld für das nächste Jahr sichern. Ein anderer Brauch wird „nothing goes out“ genannt. Hier gilt die Regel, dass an Silvester nichts das Haus verlassen darf – auch nicht der volle Müllsack. Wer sich nicht daran hält, wird dem Aberglauben nach im kommenden Jahr von Pech und Unglück verfolgt.

Australien

Der größte Unterschied zu Silvester in Europa ist, dass es in Australien am 31. Dezember Hochsommer ist und zu dieser Zeit sehr heiß sein wird. Grund genug, viele Open Air Parties zu veranstalten, an denen vor allen Dingen jüngere Menschen teilnehmen. Viele Familien kommen Silvester zusammen und feiern in Restaurants oder geben eine eigene (private) Party. Per Gesetz ist es allerdings verboten, ein Feuerwerk zu veranstalten. Und das aus einem ganz einfachen Grund: Im Hochsommer herrscht in Australien absolute Trockenheit. Trotzdem müssen die Australier nicht gänzlich auf Feuerwerke verzichten. In den größeren Städten werden jedes Jahr große Feuerwerke organisiert, die auch Millionen Menschen sehen. Das Bekannteste ist das Feuerwerk in Sydney, das an der berühmten Sydney Harbour Bridge veranstaltet wird.

Chile

In Silvester gibt es in Chile zahlreiche Feuerwerke. Nach einer durchfeierten Silvesternacht gehen die Chilenen auf den Markt „Mercado Central“ zum verspäteten Frühstück oder zum Mittagessen. Hier ist es traditionell eine Portion Fisch zu bestellen, weil das für Energie im neuen Jahr sorgt. Daher ist es am ersten Tag des Jahres Tradition in Chile, Fischgerichte in allen Variationen zu essen. Besonders beliebt ist die berühmte Aal-Suppe „Caldillo de Congrio“.

Ecuador

An Silvester ziehen die Leute sich ihre beste Kleidung an, um das neue Jahr zu begrüßen. Die Hauptattraktion an diesem Abend ist die Verbrennung des alten Jahres „Año viejo„, das von einer mit alter Kleidung und Papier gefüllten Puppe repräsentiert wird.  Die Puppen sind normalerweise Politiker, Sportler oder berühmte Leute.  Es ist eine symbolische Art, um sich von dem alten Jahr zu verabschieden.  Die ganze Familie baut ihre Puppe und hat viel Spaß dabei.

Vietnam

Die Vietnamesen kaufen zu Silvester einen Karpfen und setzen diesen in einem Gewässer aus. Warum? Weil ein Gott im Haus eines jeden wohnen soll, der auf am Ende des Jahres auf einem Karpfen in den Himmel fliegt, um dort dann zu erzählen, ob die Hausbewohner Gutes oder Böses im Jahr getan hat. Damit der Gott gut gestimmt ist, wird der Karpfen ausgesetzt, damit er so in den Himmel fliegen kann.

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